Englischer Landschaftspark von Witzleben

Von-Witzleben-Allee 1, 27798 Hude (Landkreis Oldenburg) / 04408 - 1804
Der Klosterort Hude beherbergt ein wertvolles geschichtliches Kleinod. Hinter der Klosterruine erstreckt sich der 12 Hektar große Landschaftspark der Familie von Witzleben. Dieser Park stellt ein norddeutsches Beispiel für englische Gartenkunst dar, wie seine großen Vorbilder, der Lütetsburger oder der Oldenburger Schlosspark.

Der Landschaftspark derer von Witzleben ist über viele Epochen hinweg gestaltet worden. Der Ursprung liegt in der Ortswahl der Zisterziensermönche. Diese suchten sich den Wald mit seiner großen Einsamkeit aus, welche dem kontemplativen Orden so wichtig war, damit sich die Mönche gänzlich auf ihren Glauben konzentrieren konnten.

Das Huder Zisterzienserkloster wurde Mitte des 16. Jahrhunderts, zur Zeit der eingeleiteten Reformation aufgelöst und zum Abbruch freigegeben. Danach nutzte das Oldenburger Herrscherhaus die Anlage zum jagdlichen und gesellschaftlichen Vergnügen. Im Jahre 1687 erwarb Kurt Veit von Witzleben vom dänischen König Christian V. die Reste der Klosteranlage. So wurden die Überreste des einstigen Zisterzienserklosters vor dem Verfall gerettet und sind noch heute in der Parkanlage zu finden. Von Witzlebens haben nicht nur den fortschreitenden Verfall der Klosterruine gestoppt, sondern nutzten diese auch als Staffageelement im Landschaftspark und trieben die Entwicklung der Parkanlage mit Hilfe von großen norddeutschen Gartenintendanten maßgeblich voran.

Die Schönheit des Parks zeigt sich vor allem in den schlängelnden Wegen, glitzernden Teichen, grünen Wiesen, majestätischen Baumgruppen und uralten Waldbezirken. Zudem eröffnen Blickachsen und Alleen dem Besucher die Weite der Landschaft.

Der "Gang" durch den Huder Park ist in vielerlei Hinsicht traditionsbehaftet, so marschiert jedes Jahr der Huder Schützenumzug, der 1897 gegründet wurde, durch den Park. Dieser wird von der winkenden Familie empfangen und genießt dort deine Rast in der Klosterschänke.
Die Freunde des Klosters Hude e.V. führen Schulgruppen durch den Park und lassen die Kinder die 700-jährige Linde vor dem Herrenhaus umfassen, und die seit ein paar Jahren etablierten Führungen der "Huder Gartenerlebnisse" sind gut angenommen worden. Hier wird ein Stück Heimatgeschichte hautnah erlebbar gemacht.

Eines der ältesten Gewächshäuser Norddeutschlands an der Rückseite der Klosterschänke beherbergt einen der größten Schätze: Hier wächst die weltweit einzige weiße Maréchal-Niel Rose, die sich seit dem 18. Jahrhundert im Besitz der Familie von Witzleben befindet. Benannt nach dem französischen Marschall und Kriegsminister von Frankreich, Adolphe Niel, leuchtet die Witzlebensche Rose allerdings in jungfräulichem Weiß, statt in dem eigentlich blassen Gelbton. Neben den drei letzten Rosenstöcken, die keinen Frost vertragen, züchtet Greta von Witzleben hier mit Vorliebe Zitrusfrüchte in ihrer Orangerie.

Die engagierte Gutsleiterin hofft weiterhin auf Spenden und Gelder für den Erhalt des historischen Gewächshauses.
Gleich nebenan hat die Gutsbesitzerin nach eigenem Konzept den ehemaligen Küchengarten mit gemauerten Beeten neu entworfen und bestückt.